Unerträglicher Fischer
2005/04
Warum mu00fcssen wir einen Auu00dfenminister, der fu00fcr diesen Posten ungeeignet ist, noch lu00e4nger ertragen? Weil das deutsche Volk es so haben will, oder muss erst neu gewu00e4hlt werden?
Fischers Auftritt vor dem Visa-Ausschuss hat gezeigt, dass er sein Ministerium nicht im Griff hat.
Wenn er nicht sicherstellen kann, dass ihn Nachrichten erreichen, die fu00fcr sein Haus wichtig sind und wenn er sich an Wesentliches nicht mehr erinnern kann, so ist er nicht nur unglaubwu00fcrdig, sondern auch ungeeignet.
Wenn ein Chef u00fcber seinen Laden die Kontrolle verliert, wenn er also auf das Monitoring keinen Wert legt, wenn er schlieu00dflich seine Weisung als falsch erkennt (hier: Fischer/Volmer-Erlass) und sie auch dann nicht zuru00fccknimmt, wenn sie zu unertru00e4glichem Missbrauch gefu00fchrt hat, sie weiterhin gegen besseres Wissen verteidigt (hier: mit “Multi-Kulti”) und dann den Missbrauch seines Erlasses mit Personalmangel bei den Botschaften abtut, ist als Chefdiplomat fehl am Platz.
Dieser Minister war jedoch dank seiner gewieften Taktik dennoch in der Lage, vor dem Visa-Ausschuss Oberwasser zu behalten. Leider waren ihm seine Widersacher von der Opposition in Eloquenz und Gewieftheit nicht ebenbu00fcrtig. So hat man es einfach hingenommen, wenn er sich an alle ihn belastenden Fakten nicht mehr erinnern konnte. Als Beobachter musste man aber staunen, wie gut seine Erinnerung funktionierte, wenn es galt, die fu00fcr ihn hilfreichen Fragen aus dem Regierungslager detailgenau zu beantworten.
Wer schlieu00dflich fatale Fehler eingesteht, dann sagt, dass er die Verantwortung dafu00fcr u00fcbernimmt und dennoch keine Konsequenzen zieht, muss gehen, denn es kann doch nicht ausgeschlossen werden, dass andernfalls dieselben Fehler wieder auftreten.
So aber sieht das nicht Herr Fischer. Krampfhaft erinnert er an seine vermeintlichen Meriten: publikumswirksame Besuche in Jerusalem mit den obligatorischen frommen Spru00fcchen und Auftritte anderswo mit ebensolchen fragwu00fcrdigen Ergebnissen. Der Flutwellenkatastrophe hu00e4tte sich jeder andere Minister sicherlich genauso intensiv gewidmet, wenn auch nicht mit solch dezidiertem Eigenlob. Seine schlimmen Verfehlungen aus den 70er Jahren sind aus unerfindlichen Gru00fcnden nie geahndet worden. Wu00e4re es anders gelaufen, der heutige Auu00dfenminister hu00e4tte eine so ansehnliche Vorstrafenlatte, dass er nicht einmal im Einfachen Beamtendienst Anstellung gefunden hu00e4tte.