Nutzlose Ratschläge an die Adresse Scharon
2004/09
Wenn unser Auu00dfenminister Fischer aus diplomatischen Gru00fcnden ju00fcngst in Israel wieder einmal verschweigt, dass der tollwu00fctige Zionismus die Ursache fu00fcr den seit 1948 andauernden Kriegszustand in Nahost und
damit auch fu00fcr den anwachsenden Terrorismus geworden ist, so sollte er doch davon ablassen, Israel zu einem Ru00fcckzug aus den Palu00e4stinensergebieten aufzufordern. Das ist doch vu00f6llig wirkungslos. Macht er sich damit nicht sogar noch lu00e4cherlich?
Israel hat seit seiner Gru00fcndung bisher nicht auf andere hu00f6ren brauchen, denn die Unterstu00fctzung der USA ist den Israeli noch immer sicher. Auch Bush schwengt stets auf Scharons Position ein. Zwar beschwor er das Ziel des Nahost-Friedensplans, der sog. Roadmap, gab dann aber Scharon wieder gru00fcnes Licht fu00fcr die Umsetzung seiner neuesten Plu00e4ne. Die Errichtung der gigantischen, unmenschlichen Trennungsmauer, die gru00f6u00dftenteils quer durch palu00e4stinensisches Territorium verlu00e4uft, und die neuen Siedlungsaktivitu00e4ten im geraubten Gebiet nahe Jerusalem sind inzwischen zu neuen Festpunkten der bewu00e4hrten Salamitaktik geworden.
Mit dem versprochenen Abzug aus dem Gazastreifen wird es wohl auch nichts werden. Israel verleibt sich Teile des Westjordanlandes nun endgu00fcltig ein. Zudem wird den palu00e4stinensischen Flu00fcchtlingen klargemacht, dass es weder eine Ru00fcckkehr in ihre Heimat geben wird, noch eine Entschu00e4digung fu00fcr die Enteignung ihres Landes und ihrer Hu00e4user. Die schon 1948 verabschiedete UN-Resolution 194 wird also von den Israelis nun endgu00fcltig ignoriert. In weniger als einer Woche hatte Israel 1967 im Sechstagekrieg sein Territorium durch Eroberungen mehr als verdreifacht.
Die dann vom jordanischen Ku00f6nig, der den Flu00fcchtlingen erneut Schutz in seinem Lande gewu00e4hrte, angenommene UN-Resolution 242 “Frieden gegen Land” sollte nach Weisung der USA innerhalb von 6 Monaten umgesetzt werden. Aber es geschah nichts.Und so geht das schon Jahrzehnte bis heute.
Wie soll bei einer solchen Politik, die nur von Frieden spricht, ihn aber de facto nicht will, den palu00e4stinensischen Terrorgruppen, die aus purer Verzweiflung immer wieder zuru00fcckschlagen, noch Einhalt geboten werden?
Jedenfalls bekru00e4ftigte Fischer in Jerusalem wieder einmal das Festhalten der Europu00e4ischen Gemeinschaft am internationalen Nahost-Friedensplan. Wie schu00f6n!
Am Ende des Prozesses mu00fcssten zwei unabhu00e4ngige Staaten stehen, soll er Ariel Scharon gesagt haben.