Keine Antwort vom Mädchengymnasium St.Ursula, Aachen
2004/12
Nachdem am 17.12.04 ein Leserbrief von drei Schu00fclerinnen aus Aachen in der AZ mit der u00dcberschrift u201eFakten auu00dfer Acht gelassenu201c erschienen war, der meine Darstellung des Versailler Vertrages als Ursache fu00fcr das Erstarken des Hitlerstaates in Abrede stellte (vergl.S.39), gab mir die Redaktion den Rat, mit einem Leserbrief zu antworten. Ich wollte aber unmittelbar mit dem Gymnasium diese Thematik diskutieren. Trotz wiederholter Versuche, mit dem zustu00e4ndigen Lehrer in Kontakt zu treten, kam es zu keiner Reaktion von St.-Ursula. Deshalb ging ich auf den Ratschlag ein und lieu00df meinen nachstehenden Leserbrief veru00f6ffentlichen:
Die drei Schu00fclerinnen, die fu00fcr den Geschichts-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 12 des St.-Ursula-Gymnasiums, Aachen, in der AZ vom 17. Dezember zu meinem Leserbrief “Massenelend durch exorbitante Wirtschaftssanktionen” Stellung nahmen, haben sich inzwischen in Schweigen gehu00fcllt. Ihre Unkenntnis von der wahren politischen Verhu00e4ltnissen vor 1933 ist ein deutliches Indiz dafu00fcr, dass das “Umerziehungssyndrom” der Gutmenschen noch immer den Unterrichtsstoff bestimmt. Sowohl ihr Lehrer als auch die Schulleitung haben bis heute nicht auf meine wiederholten, ausfu00fchrlichen Anschreiben geantwortet.
Es ist unverantwortlich, wenn man heute – 60 Jahre danach – der Jugend immer noch nicht sagt, warum es zu dem schrecklichen Hitlerstaat gekommen ist. Wir brauchen mehr Mut zur Wahrheit, wenn unsere Demokratie richtig funktionieren und wenn das Ziel erreicht werden soll, den deutschen Rechtsextremismus erfolgreich zu beku00e4mpfen. Das Meinungsklima in diesem Land darf nicht in einem verordneten Schweigegebot erstarren! Und die heute vorliegenden wissenschaftlichen Forschungsergebnisse du00fcrfen der Jugend nicht vorenthalten werden!
Oder mangelt es gar an der Fortbildung der Lehrerschaft? Ich darf den Geschichtslehrer darauf hinweisen, dass aufgrund meiner Intervention sogar die “Dokumentation Obersalzberg” inzwischen einer Revision unterzogen worden ist mit dem Ergebnis, Inhalt und Folgen des Versailler Vertrages wahrheitsgemu00e4u00df herauszustellen, damit heute die vielen Jugendgruppen (auch auslu00e4ndische) die dem Dritten Reich gewidmete Dauerausstellung mit dem Eindruck verlassen ku00f6nnen, dass der schicksalhafte Ursprung des Hitlerstaates auf Versailles zuru00fcckgeht und dass es die Siegermu00e4chte des ersten Weltkrieges waren, die den Nu00e4hrboden fu00fcr Hitlers Machtergreifung geschaffen haben.
Wer nun glaubt, ich wu00fcrde mich einer Liaison mit den Rechten und ihrer Grauzone verdu00e4chtig machen, tu00e4uscht sich gewaltig. Um es deutlich zu sagen: Es gilt, die Wahrheit zu sagen, um der Diktatur der u201ePolitical Correctnessu201c wirksam begegnen zu ku00f6nnen und um so den Rechten, die es zu beku00e4mpfen gilt, die Argumente zu entziehen. Denn nur wenn ihre Propaganda wirkungslos wird, ist sie nicht mehr gefu00e4hrlich.- Ihr Tun fu00fchrte bekanntlich in der
Nazizeit ins totale Unglu00fcck.